Wie das PropTech-Unternehmen Gropyus diesen Problemen entgegenwirkt, berichtet Co-Founder Bernd Oswald auf der LIGNA.Preview in Hannover. Seine Vision: die Digitalisierung des gesamten Bauprozesses.

Im Gegensatz zu anderen Branchen stecken die Digitalisierung und Plattformisierung des Bauwesens in den Kinderschuhen. Jeder Bauplatz wird neu geplant, anstatt Prototypen zu entwickeln, die in Serie gehen können. Gropyus schafft dem nun Abhilfe, indem sämtliche Prozesse vollständig digitalisiert werden. Und zwar von der Planung des Baus bis zum späteren Betrieb eines Gebäudes samt eigenem Betriebssystem für die Steuerung der Wohnungen. Durch diesen digitalen End-to-End-Prozess bildet Gropyus den gesamten Produktionsprozess ab. Weniger Unterbrechungen, schnellere Lieferung, mehr Effizienz und vor allem Kostensicherheit sollen bezahlbaren Wohnraum für alle garantieren. Oswald: „Und an allererster Stelle steht der Nachhaltigkeitsaspekt: Mit der Kombination von Holzbau und digitalen Lösungen schaffen wir es auf lange Sicht sogar, klimapositiv zu werden.“

Im Konfigurator – wie man ihn aus dem Küchenstudio kennt oder von der Zusammenstellung seines Wunschautos – gibt man die entsprechenden Grundstücksdaten ein und kann dann aus verschiedenen Layout- und Designmöglichkeiten wählen und sie nach Belieben zusammenstellen. Der Konfigurator ermittelt dann u. a. den CO2-Abdruck und übermittelt alle Daten, die für die Fertigung notwendig sind, an die Roboter in der Produktion.

Das Pilotprojekt – ein neungeschossiges Gebäude in der Nähe von Koblenz – wurde in wenigen Monaten fertiggestellt. Gropyus setzt auf modulare Holzbauweise: Es gibt ein Set aus verschiedenen Bauteilen, die dann zu Wohnungen und anschließend zu Mehrfamilienhäusern zusammengesetzt werden. „Quasi wie bei LEGO“, erklärt Oswald.

Die Neuheiten aus den Bereichen Digitalisierung und Automatisierungstechnik im Holzbau sowie viele weitere Themen sind auf der diesjährigen LIGNA (15.–19. Mai) in Hannover zu sehen.