Der Stand von Festo ist damit wohl einer der nachhaltigsten Messestände auf der HANNOVER MESSE. Das Geheimnis liegt im MS1. Diese technische Abkürzung steht für Messesystem 1, ein von Festo selbst entwickeltes Standbausystem, das 1999 erstmals zum Einsatz kam. "Im Kern sind es Edelstahlstangen und Verbindungsstücke mit denen wir in Europa jeden Festo-Messetand bauen", erklärt Zitzmann. "Nicht nur, dass wir dieses System ewig wiederverwenden können. Gleichzeitig ist es so leicht und kompakt, dass die Emissionen beim Transport extrem niedrig ausfallen."

Zitzmanns Anspruch an ein nachhaltiges Messekonzept macht jedoch nicht beim Grundgerüst halt. "Wir hatten auf der diesjährigen HANNOVER MESSE 265 Meter Grafikflächen", berichtet Zitzmann. "Durch den Verzicht auf eine Kunststoffschicht ist das Material zwar lichtdurchlässig, muss dafür bei der Rückführung aber nicht nochmal getrennt werden und kann damit zu 95 Prozent wiederverwertet werden."

Ähnlich wie beim Grundgerüst des Standes kommen die Grafikflächen aber auch die Teppichfliesen mehrfach zum Einsatz. Zitzmann: "50 Prozent der Grafikflächen werden auch für unsere anderen Messestände in Deutschland und Europa genutzt. Die Teppichfliesen sind teilweise bereits seit zehn Jahren im Einsatz." Als man langsam beginnt den Aufwand zu erfassen, den Festo betreibt, um möglichst nachhaltige Messestände zu bauen, setzt Zitzmann noch einen drauf. "In Hannover verlegen wir drei Kilometer Strom- und Datenkabel, die wir in den benötigten Längen vorkonfektioniert aus unserem Messelager beziehen und nach der Messe wieder einlagern", sagt Zitzmann. Gängige Praxis bei Ständen in der Größe ist oft, dass Kabel als endlose Meterware auf Kabeltrommeln geliefert und nach der Messe entsorgt werden.

Auf die Frage, ob sich Zitzmann bei zwei Optionen auch mal für die weniger nachhaltige Variante entschieden hat, schmunzelt er: "Unser Caterer hat mal vorgeschlagen, Kaffee in Öko-Bechern anzubieten. Bei Festo ist es jedoch Tradition, Kaffee in Rosenthaler Porzellan zu servieren. Auch wenn beim Spülen gegebenenfalls erhöhte Strom- Wasserkosten anfallen, ist dies doch eine schöne Tradition und Wertschätzung unserer Mitarbeiter*innen und Kunden gegenüber."