„Recycling ist nicht ausreichend“
„Wir wollen unseren Produkten nach der Nutzung ein zweites Leben geben“, sagt Bernhard ter Hürne, Chef der ter Hürne GmbH & Co. KG. Das in Südlohn ansässige Unternehmen ist einer der größten Parketthersteller in Deutschland und zählt zu den Innovationsführern der Branche.
17. Aug. 2023Teilen
„Wir wollen unseren Produkten nach der Nutzung ein zweites Leben geben“, sagt Bernhard ter Hürne, Chef der ter Hürne GmbH & Co. KG. Das in Südlohn ansässige Unternehmen ist einer der größten Parketthersteller in Deutschland und zählt zu den Innovationsführern der Branche. Wenn ter Hürne von einem „zweiten Leben“ seiner Produkte spricht, meint er nicht, wie wahrscheinlich viele vermuten würden, Recycling, sondern vielmehr Re-Manufacturing. „Recycling ist sicher schon gut und richtig, aber eigentlich nicht ausreichend“, erklärt ter Hürne weiter.
Beim Recycling werden Rohstoffe aus dem ursprünglichen Produkt zurückgewonnen und für die Herstellung neuer Produkte verwendet. Dieser Prozess bringt jedoch einen hohen Energieaufwand mit sich. ter Hürne: „Recycling ist wichtig, einem 100-prozentigen Nachhaltigkeitsanspruch wird es jedoch nicht gerecht.“
Anders verhält sich dies beim Re-Manufacturing. Das gebrauchte Produkt wird nicht in seine einzelnen Rohstoffe zerlegt, sondern stattdessen als Gesamtheit aufbereitet. Das Produktdesign und die Produkteigenschaften werden wiederhergestellt und das Produkt kann so erneut genutzt werden. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Abfallvermeidung und kaum zusätzliche Energieverbräuche.
„Daher setzen wir in Zukunft vermehrt auf den Rückkauf von gebrauchten Fußböden unserer Kunden. Die Produkte werden wiederaufbereitet und in den Kreislauf zurückgeführt“, erklärt Bernhard ter Hürne. „Unsere Vision ist es, dass unsere Kunden auch nach Jahrzehnten auf einfachstem Wege nachvollziehen können, wo sie ihr Parkett gekauft haben. Wenn sie ihren Boden austauschen wollen, kaufen wir Ihnen den alten Boden ab und hauchen ihm ein neues Leben ein. Das ist echte Kreislaufwirtschaft und eben gerade für Parkettböden nutzbar.“
Auch in der Produktentwicklung setzt ter Hürne voll auf Nachhaltigkeit. Ein Beispiel sind die auf der DOMOTEX 2023 vorgestellten Hywood-Böden, die unter Verwendung von sogenanntem Wood-Powder hergestellt werden. Unter hohem Druck und Hitze verschmilzt das „Holzpulver“ mit den vorder- und rückseitig eingesetzten Deckschichten aus Echtholz zu einem robusten, wasserbeständigen Boden. Der Boden besteht zu 99 Prozent aus Echtholz und ist zugleich langlebiger und strapazierfähiger als klassische Parkettböden oder gar Vinyl-Böden.
„Besonders stolz macht uns dabei, dass dieses Produkt vollkommen vom Konsumenten her gedacht ist“, sagt Bernhard ter Hürne. „Unsere Kunden möchten einen echten Holzboden, der die Natur und Wohngesundheit ins Haus holt, aber trotzdem vieles aushält und langfristig einfach schön bleibt. Und wenn der Konsument den Boden dann doch austauschen möchte, macht ter Hürne aus altem Hywood neues Hywood. Nachhaltiger geht es kaum.“
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