Hannover. Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselfaktor für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Messe: „Nachhaltigkeitsthemen wie Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz stehen im Fokus der Leitmessen am Messestandort Hannover. Nachhaltigkeit ist auch eine tragende Säule der Unternehmensstrategie der Deutschen Messe. Mit unseren transparenten Nachhaltigkeitszielen, konkreten Maßnahmen und Meilensteinen übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung und bleiben als Messestandort dauerhaft attraktiv“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Messe AG. „Mit unserem unternehmensweiten Nachhaltigkeitsprojekt Fair2Future haben wir uns auf den Weg zu einem immer nachhaltigeren ‚Geschäftsmodell Messe‘ gemacht.“

Fair2Future bündelt alle Nachhaltigkeitsstellhebel der Deutschen Messe in definierten Handlungsfeldern, darunter Energie, Mobilität und Entsorgung. Ziel ist die Erreichung der CO2-Neutralität des Messegeländes Hannover bis 2035. Konkret sollen die CO2-Emissionen in Scope 1 + 2 bis 2030 um 65 % sinken. In Scope 3 werden messbare Verbesserungen bei den von der Deutschen Messe beeinflussbaren Emissionen angestrebt.

Im Handlungsfeld Energie wurde deshalb im Jahr 2023 ein umfassendes Energie-Transformationskonzept erarbeitet, das nun sukzessive umgesetzt wird. Erste Schritte sind der Wechsel vom Gasbrenner zur Wärmepumpe in allen dauerhaft genutzten Gebäuden bis Ende 2027 und die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf den Messehallen 19 und 20. Beides erfolgt unter der Prämisse der Elektrifizierung und der Erhöhung des Anteils der Eigenenergieerzeugung des Messegeländes Hannover. Bereits seit 2019 bezieht die Deutsche Messe 100 % Ökostrom.

Im Bereich Mobilität strebt die Deutsche Messe den weiteren kontinuierlichen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur auf dem Messegelände an. Auch für die eigene Fahrzeugflotte besitzt das Ziel der Dekarbonisierung Priorität: Bis Ende 2025 soll die schrittweise Substitution der unternehmenseigenen Flotte (u. a. Pkw, leichte Nutzfahrzeuge, Spezialfahrzeuge) durch CO2-freie Alternativen erfolgen. Um den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern, übernimmt die Deutsche Messe für ihre Mitarbeitenden die Kosten für das Deutschlandticket.

„Zentral für unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen sind auch Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft. Hier sehen wir uns sowohl unternehmensintern als auch gegenüber unseren Kunden in einer besonderen Verantwortung“, unterstreicht Dr. Jochen Köckler. So wurde 2023 im Bereich der Entsorgung das Abfallmanagement in den Bürogebäuden der Deutschen Messe komplett überarbeitet. Auch wurde beschlossen, im Arbeitsalltag und bei sämtlichen unvermeidbaren Drucksachen ausschließlich zertifiziertes Papier aus 100 % Altpapier zu verwenden.

Ebenfalls unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten wurde das Mietsystemstandangebot der Deutschen Messe überarbeitet. Die Wiederverwertungsquote der Mietsystemstandmaterialien liegt bereits heute bei über 90 %. Durch die verstärkte Einbindung CO2-ärmerer, energieeffizienterer Komponenten (z. B. recyclingfähiger Bodenbeläge, Graphikstoffe, LED-Beleuchtung) in das Serviceportfolio ist nun aber nochmals eine Reduktion des ökologischen Fußabdrucks möglich. Im Online-Buchungssystem der Deutschen Messe erfolgt die hervorgehobene Kennzeichnung der nachhaltigen Angebote und macht so Wahlmöglichkeiten transparent. Darüber hinaus strebt die Deutsche Messe 2024 eine deutliche Steigerung der Verwendungsquote nachhaltiger Außenwerbematerialien an.

Eine wesentliche Aufgabe von Fair2Future ist auch die Berichterstattung gemäß der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Bei der Schaffung der organisatorischen Voraussetzungen wird die Deutsche Messe von der Bosch Climate Solutions GmbH (BCS) unterstützt. Ebenfalls wurde innerhalb des Zentralbereichs Finanzen die zusätzliche Position eines Nachhaltigkeits-Controllers etabliert.

Die Kooperation mit BCS umfasst nicht nur die Berechnung eines umfassenden CO2-Fußabdrucks (Scope 1–3) und die Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Darüber hinaus geht es um die Identifikation von CO2-Reduktionspotenzialen und die Ableitung effektiver Reduktionsmaßnahmen in Scope 3. Andrea Aulkemeyer, Finanzvorständin (CFO) der Deutschen Messe AG: „Die Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß ESRS ab dem Geschäftsjahr 2025 ist eine Pflicht. Die Kür liegt in der Erarbeitung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie für die Deutsche Messe. Diese wird belastbare Ziele, Maßnahmen und Meilensteine in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung enthalten. Dieser Aufgabe stellen wir uns in einem unternehmensweiten Prozess.“

Diesem Verständnis folgend befindet sich Fair2Future in einem kontinuierlichen Anpassungs- und Erweiterungsprozess. Die Deutsche Messe versteht sich dabei als Teil eines komplexen Ökosystems der Veranstaltungswirtschaft. Als Unterzeichner des Net Zero Carbon Events Pledge (2021) und im kontinuierlichen Austausch mit ihren Partner*innen, Kund*innen und weiteren Stakeholdern strebt die Deutsche Messe erkenn- und messbare Fortschritte auf dem Weg zu nachhaltigen Veranstaltungen an.